Wie sieht die Welt im Jahr 2050 aus? In dieser Beitragsreihe stellen wir unterschiedliche Szenarien vor.
Zukunftsgeschichten Teil 6: Fabian, 35 aus Heilbronn
Mal angenommen,
- die Hitzesommer werden häufiger und intensiver.
- die Urbanisierung schreitet weiter voran.
Fabian zieht sich in der kühlen Sakristei den Talar an. Gleich ist es an der Zeit für die Aufzeichnung seiner Predigt. Im modern ausgestatteten Showroom stellt er sich vor den Altar und macht sich bereit für den Gottesdienst, den die Gläubigen via Augmented Reality in ihren Wohnzimmern empfangen können. Er ist stolz, dass er so auch ältere Menschen in ländlicheren und einsameren Gegenden erreichen kann.
Wegen der schwindenden Mitgliederzahlen wurde schon zwei Mal darüber diskutiert, ob sie überhaupt noch Gottesdienste anbieten sollen! Wie soll er da denn langfristig planen?
Fabian ist mit der Entwicklung seiner Gemeinde sehr zufrieden – auch, weil er sich mit seinen ungewöhnlichen Ideen gegen Skeptiker:innen durchsetzen konnte. Dienstags bis donnerstags wird mittlerweile ein Teil des Kirchenschiffs als Co-Working-Space für soziale Berufe genutzt.
Im Rahmen des Hitzeschutzkonzepts der Stadt können Menschen in den kühlen Räumen der Kirche Zuflucht finden. Für diese Zeiten bieten sie Angebote für Jung und Alt an. Seit Neustem bieten sie sogar die Sprach- und Musikkurse für alle an – egal welcher Religion oder Herkunft. Wie sehr hat er sich immer gewünscht, dass die Kirche ein Lebensraum ist, den die Menschen nicht nur an Heiligabend besuchen! Es geht doch, wenn man nur will. Die Anstrengungen haben sich gelohnt, denkt Fabian zufrieden und startet die Aufnahme.