Wie entwickelt man eine Vision für gute Bildung für das 21. Jahrhundert? In diesem Beitrag stellen wir unser Vorgehen vor.
Vision Teil 1: Vorgehen zur Ausarbeitung unserer Vision (Stand Dezember 2024)
Zukunft und Zukunftsgeschichten– was erwartet uns?
Zunächst fragten wir uns: Worauf steuern wir eigentlich zu? Wie können wir uns eine Welt im Jahr 2050 vorstellen? Was sind die zentralen Entwicklungen, die sich auf die Welt und die Gesellschaft fundamental auswirken und in der die Kinder von heute als erwachsene Menschen zurecht kommen müssen? Um möglichst umfassende Antworten in Bezug auf aktuelle und anstehendeTransformationen zu erhalten, setzten wir an unterschiedlichen Stellen an: Zum einen verschafften wir uns einen Überblick über vorhandene Literatur, die hier genauer beschrieben wird. Zum anderen führten wir leitfadengestützte Interviews mit Wissenschaftler:innen, die sich in ihrer Forschung mit den zentralen Transformationen beschäftigen.Die Durchführung der Interviews ermöglichte es uns, spezifische Fragen zustellen. Die Gespräche trugen somit wesentlich zum vertieften Verständnis über die bedeutsamsten Entwicklungen bei. Ein großes Dankeschön möchten wir an dieser Stelle den Interviewpartner:innen aussprechen, die ihr Wissen und ihreEinschätzungen eingebracht haben:
Dr. Mathias Siedhoff - Technische Universität Dresden I Wirtschafts- und Sozialgeographie
Prof. Dr. Bernhard Köppen - Universität Koblenz I Humangeographie
Prof. Dr. Galina Kolev-Schaefer - Institut der Deutschen Wirtschaft I Volkswirtschaftslehre
Prof. Dr. Benedikt Berger - Universität Münster I Digitale Transformation und Gesellschaft
Dr. Angelika Gellrich - Umweltbundesamt I Umweltfragen, Strukturwandel und nachhaltiger Konsum
Dr. Vivian Frick - Institut für ökologische Wirtschaftsforschung - Sozial- und Umweltpsychologie
Prof. Dr. Christin Hoffmann - Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg IEnergiewirtschaft
Dr. Matthias Peissner - Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO I Mensch-Maschine-Interaktion
Dr. Till Gnann - Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI IE-Mobilität
Dr. Cara Ebert - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung I Globale Migration
Basierend auf den zusammengetragenen Fakten ausLiteratur und den Interviews entwickelten wir fiktive Zukunftsgeschichten.Diese sollen dazu beitragen, ein Bild möglicher Zukünfte in Form spezifischerPersonen zu erhalten.
Dies soll dabei helfen, sich von aktuellen Problemen und Herausforderungen wie Personalmangel oder Bürokratie zu lösen, um einen übergeordneten Blick in die Zukunft zu richten.
Davon losgelöst sollen die Teilnehmer:innen desBeteiligungsformats die Möglichkeit haben, sich ausschließlich faktenbasiert über die zentralen Transformationen sowie die daraus abgeleiteten Kompetenzen sowie die Aufgaben für Kita und Grundschule zu informieren. Diese Inhalte basieren auf den durchgeführten Interviews sowie Literaturrecherchen und sind hier ausführlich beschrieben.
Relevante Zukunftskompetenzen aus Perspektive der Psychologie und Bildungsforschung
Ausgehend von einer fundierten Vorstellung davon, wie wir uns eine Welt in zwei bis drei Jahrzehnten vorstellen können, schlossen sich die beiden Fragen an, welche Kompetenzen eine Person in einer oben beschriebenen Zukunft besitzen muss, um ein gutes und erfolgreiches Leben zuführen und was dies für den Auftrag von Kita und Grundschule heute bedeutet.
Ein „gutes und erfolgreiches Leben“ bedeutet für uns in diesem Zusammenhang beispielsweise, mit den dynamischen Veränderungen, die sich durch den Klimawandel, globale Konflikte oder die Digitalisierung ergeben, konstruktiv umzugehen und das eigene Leben für sich und mit anderen zu gestalten.
Um Antworten auf die Frage der zukunftsrelevantenKompetenzen zu erhalten, haben wir eine Vielzahl an Gesprächen mitWissenschaftler:innen aus unterschiedlichen Disziplinen, mehrheitlich derPsychologie und der Bildungsforschung, geführt. An dieser Stelle möchten wir einen großen Dank an alle unsere Gesprächspartner:innen aussprechen, derenWissen und Feedback einen wesentlichen Beitrag zu den Inhalten diesesBeteiligungsformats geleistet haben:
Prof. Dr. Yvonne Anders - Universität Bamberg
Prof. Dr. Fabienne Becker-Stoll - Staatsinstitut für Frühpädagogik (IFP)
Dr. Wiebke Evers - Karg-Stiftung
Prof. em. Dr. mult. Wasilios Fthenakis - Ehem. Staatsinstituts für Frühpädagogik (IFP)
Prof. Dr. Andreas Hartinger - Universität Augsburg
Prof. Dr. Marcus Hasselhorn - Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation (DIPF)
Prof. Dr. Thomas Heimer - Hochschule RheinMain
Prof. Dr. Bernhard Kalicki - Deutsches Jugendinstitut (DJI)
Prof. Dr. Olaf Köller - Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN), Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Prof. Dr. Philipp Lergetporer - Technische Universität München
Prof. Dr. Eckard Minx - Ehem. Leiter des Zukunftsforschungsinstituts „Gesellschaft und Technik“
Jöran Muuß-Merholz - Jöran und Konsorten
Prof. Dr. Hans Anand Pant - Humboldt-Universität zu Berlin
Prof. Dr. Sabina Pauen - Universität Heidelberg
Prof. em. Dr. Manfred Prenzel - Universität Wien
Prof. em. Dr. Jörg Ramseger - Freie Universität Berlin
Anne Rolvering - Deutsche Kinder- und Jugendstiftung
Prof. Dr. Andreas Schleicher - Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD)
Prof. Dr. Mandy Singer-Brodowski - Universität Regensburg
Prof. Dr. Anne Sliwka - Universität Heidelberg
Prof. Dr. Katharina Spieß - Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung
Dr. Ekkehart Thümler - Centre for Social Investment (CSI) der Universität Heidelberg
Prof. Dr. Ulrich Trautwein - Hector-Institut für Empirische Bildungsforschung, Universität Tübingen
Prof. em. Dr. Susanne Viernickel - Universität Leipzig
Laura Walk - ZNL TransferZentrum für Neurowissenschaften und Lernen, Universität Ulm
Prof. Ulrich Weinberg - School of Design Thinking, Hasso-Plattner-Institut
Dr. Dagmar Wolf - Robert Bosch Stiftung
Im Anschluss an die Gespräche haben wir das gewonneneWissen gebündelt und systematisiert. Zur Beantwortung der Frage, welche Kompetenzen Erwachsene in einer oben genannten Zukunft benötigen, konnten wir die Bereiche fachliche Kompetenzen, grundlegende kognitive Kompetenzen, sozial-emotionale Kompetenzen und Haltungen und Werte identifizieren.
Mögliche Antworten darauf, welche Aufgaben und Ziele Kita und Grundschule erfüllen müssen, wenn die Kinder von heute als Erwachsene die genanntenKompetenzen besitzen sollten, haben wir anschließend von den gesammeltenKompetenzen der Frage abgeleitet.
Abschließend möchten wir festhalten, dass wir das gesammelte Wissen in diesem Beteiligungsformat als veränderbar und dynamisch betrachten. Wie sich auch unsere Lebenswelten verändern, ist es möglich, dass neue zukunftsrelevante Entwicklungen hinzukommen oder spezifische Kompetenzen an Bedeutung verlieren. Insofern sehen wir es als unsere Aufgabe, unsere Arbeit in einem stetigen Prozess mit den relevanten Entwicklungen und Anforderungen abzugleichen.