Zukunftsgeschichten Teil 3: Matteo, 30 aus Düren

Mal angenommen,

• die weltpolitischen Spannungen verstärken sich.
• ‍die Globalisierung wird langsam zurückgeschraubt.
• der weltweite Handel bricht ein und Lebensmittel werden knapp.

Dann könnte das die Realität für Matteo, geboren 2020, im Jahr 2050 sein:

Düren, 07:00 Uhr. Matteo wacht durch eine Vibration auf. Ihm wird sofort flau im Magen. Das bedeutet selten etwas Gutes! Ist jetzt doch der 3. Weltkrieg ausgebrochen? Er schaut auf sein Skin Display, das alle neuen Nachrichten auf seinem Unterarm aufleuchten lässt. Es ist zum Glück nur eine Nachricht von seiner Freundin Özlem. Sie teilt ihm mit, dass die Lebensmittelausgabe heute früher startet – solche Insiderinfos sind Gold wert!

Er springt hektisch auf, schlüpft in seine Hose. Parallel checkt er, ob er auch alle Lebensmittel-Tokens für seine Mutter und seinen Großvater digital gesichert hat. Dann sprintet er die Treppe hinunter. Morgen ist mein Geburtstag, denkt er. Wehmütig erinnert er sich an seine Kindheit. In der Grundschule gab es zu diesem Anlass immer eine zuckersüße Torte. Wie selbstverständlich das damals war. Nie hätten sie es für möglich gehalten, dass es eine solche Knappheit jemals geben könnte.

Allerdings ist nicht nur die Nahrung knapp. Die Krebstherapie seines Freundes Franz hätte sehr viel besser verlaufen können, wenn die Medikamente geliefert worden wären... Alles wegen des Konflikts zwischen den USA und China!

Für Matteo ist die krisenbehaftete Zeit, in der er aufgewachsen ist, oft belastend, aber auch ein Motivator, sich für die Demokratie in Deutschland stark zu machen. Dafür ist es oft nötig, sich in die unterschiedlichen politischen Ansichten hineinzuversetzen und zu versuchen, deren Argumente zu verstehen – auch wenn ihm das häufig schwerfällt! Aber er weiß: Man muss immer im Gespräch bleiben, denn er hat die Erfahrung gemacht, dass man nicht weiterkommt, wenn man Menschen auf Grund ihrer Haltung aufs Abstellgleis stellt.